Page 1 - Luzerner Stadtwoche - KW 18 - 2021
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Dienstag, 4. Mai 2021 | KW 18 | 8. Jahrgang | Inserateannahme: 041 202 10 30 | Redaktion: 041 202 10 31 | info@luzernerstadtwoche.ch | www.luzernerstadtwoche.ch
RARES GEGEN GENIESSEN MIRIAM FRANZ
BARES AM SEE BAUMANN GRÜTER
Auktion, Ausstel- Das Grand Casino Die Patronne des re- Der SVP-National-
lung und Ankauf von Luzern eröffnet das nommierten Basler rat macht sich in sei-
Pelz und Gold im Ho- Restaurant Dolce Vita Läckerli Huus führt ner Kolumne Gedan-
tel Chateau Gütsch in direkt am See. den Traditionsbetrieb ken darüber, wie di-
Luzern. mit viel Passion und gital die Schweiz sein
Unternehmergeist. darf.
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«Ältere
Menschen werden
geschätzt»
Seniorinnen und Senioren sind im Durchschnitt noch nie so
gesund wie heute. Zudem nehmen ältere Menschen eine zent-
rale Funktion in unserer Gesellschaft wahr. Dies erlebt Alain
Huber, Direktor Pro Senectute Schweiz tagtäglich bei seiner
Arbeit. Hier spricht er über Altersarmut, die Reformen in den
Sozialwerken sowie den Zusammenhalt und die Solidarität al- Bild: zVg
ler Generationen, die durch die Pandemie eine neue Bedeu- 96 Prozent der Seniorinnen und Senioren leben heute in den eigenen vier Wän-
tung erhalten hat. den. Dabei ist die Pro Senectute eine wichtige Anlaufstelle bei Alltagsfragen.
Pro Senectute ist die bedeu- macht den Seniorinnen und mografischen Entwicklung an- kinder, betreuen ihre Nächsten
tendste Dienstleistungsorgani- Senioren zurzeit am meisten zupassen und das heutige Ren- beim Älterwerden und sind sehr
sation für Altersfragen in der Sorge? tenniveau der AHV abzusichern häufig ehrenamtlich in Milizäm-
Schweiz. Wie geht es den älte- Mehrere Themen: Ein zentrales und die Weichen der Berufli- tern, Vereinen oder Organisatio-
ren Menschen in der Schweiz? Thema ist die Betreuung und chen Vorsorge neu zu stellen, nen tätig. So darf auch Pro Se-
Alain Huber: Grundsätzlich Pflege im Alter. 96 Prozent der um gerade den jungen Men- nectute auf mehr als 18’400 vor-
gut. Heute sprechen wir von Seniorinnen und Senioren le- schen eine Perspektive auf eine wiegend ältere Menschen zäh-
Generationen im Pensionsalter, ben heute in den eigenen vier finanziell gesicherte Altersvor- len, die unsere Dienstleistungen
die grossmehrheitlich finan- Wänden. Oft braucht es Unter- sorge zu geben. als Freiwillige erst möglich ma-
ziell gut dastehen. Dabei dürfen stützung von Dritten, damit dies chen. Doch diesem Zusammen-
wir aber nicht vergessen, dass bis ins hohe Alter möglich ist. Wie hat sich aufgrund der Pan- spiel der Generationen muss
nach wie vor jede achte Person Den Löwenanteil dieser Aufga- demie die Solidarität zwischen Sorge getragen und Wertschät-
unter Altersarmut leidet. Sprich ben übernehmen nach wie vor den Generationen und den älte- zung entgegengebracht wer-
in der Schweiz leben zwischen die Familie und Verwandte. Mit ren Menschen verändert? den. Jetzt, nach einem intensi-
200'000 und 300’000 Menschen zunehmendem Alter wandeln Die Erfahrungen des letzten Jah- ven Jahr, müssen wir beweisen,
im Pensionsalter, die arm sind. sich jedoch die Bedürfnisse äl- res zeigen, dass die Solidarität in dass dieser Zusammenhalt über
Gesundheitlich gesehen wa- terer Menschen, was zu einem der Schweiz gross ist, wenn wir eine längere Zeit spielt. Ich bin
ren die Seniorinnen und Senio- Kraftakt für das freiwillige Netz in einer Notsituation sind. Ältere zuversichtlich, dass uns dies ge-
ren im Durchschnitt noch nie der Helfenden wird. Es braucht Menschen werden geschätzt. Sie lingen wird.
so gesund wie heute. Menschen gute, professionelle und vor al- sind ein wichtiger Teil des ge-
im Pensionsalter können sich lem finanzierbare Dienstleis- sellschaftlichen Miteinanders. Ein grosses Thema für uns alle
heute auf rund zehn gesunde tungen, um die ältere Bevölke- Es braucht den Zusammenhalt im Alltag ist die Digitalisierung,
Jahre mehr freuen, als noch vor rung zielgerichtet dort zu unter- und die Solidarität aller Gene- die durch Corona nun noch be-
30 Jahren. stützen, wo der Erhalt der Selb- rationen, um auch in schwieri- schleunigt wurde. Was sind die
ständigkeit und Autonomie im gen Zeiten als Gesellschaft zu grössten digitalen Herausfor-
Die Pandemie war und ist eine eigenen Zuhause gefördert wer- funktionieren. Ältere Menschen derungen für die ältere Bevöl-
grosse Herausforderung ge- den kann. Zudem gilt es, die Al- nehmen dabei zentrale Funk- kerung?
rade für ältere Menschen. Was tersvorsorge der erwarteten de- tionen wahr: Sie hüten Gross- Fortsetzung Seite 3