Page 6 - Luzerner Landwoche - KW 24 - 2021
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SEITE 6 DIENSTAG, 15. JUNI 2021
Mit einer grossen Portion Schweizer Tradition und Heimat
Die Samaritervereinigung Bern publiziert die Schweizer Sa- kosten bewältigen, die für jeden
mariter-Atlanten zu den Themen «Kräuter & Gewürze» und einzelnen Samariter anfallen.
«Kern- und Steinobst – im Herbst kommt noch neu ein Pilzat- Wir betrachten jeden einzelnen
las heraus. Leserinnen und Leser können damit Früchte und erfolgreich ausgebildeten Sama-
Pflanzen nicht nur theoretisch, sondern hautnah kennenler- riter als einen wertvollen und
nen. Für Thomas Fuchs, Präsident der Samaritervereinigung wichtigen Beitrag für das Ge-
Bern, ist diese ein Beitrag zu einem nachhaltigen Lebensstil. meinwohl unserer Gesellschaft.
Nachhaltigkeit, Biodiversität ist zer Samariter (erscheint im Wie gestalten Sie das gemein-
in aller Munde zurzeit. Wann Herbst 2021), findet der Leser nützige Engagement und den
macht Nachhaltigkeit Sinn? lexikarische Beschriebe der je- ehrenamtlichen Einsatz für Mit-
Thomas Fuchs: Der Begriff weiligen Pflanzenarten ebenso menschen modern?
«Nachhaltigkeit» wird im Mo- wie spannende Rezepte und Er- Gemeinnütziges Engagement
ment leider viel zu häufig als in- lebnistipps. Mit einer grossen und ehrenamtlicher Einsatz ist
haltloses Modewort verwendet. Portion Schweizer Tradition nach meiner Überzeugung keine
Das Proklamieren einer nach- und Heimat wird der Leser so Frage von traditionell oder mo-
haltigen Lebens- und Arbeits- auf eine Entdeckungsreise ein- dern. Es sind traditionelle
weise gehört zum guten Ton. geladen. Die Atlanten können Bilder: zVg Grundwerte, die jedoch nur
Ich versuche weniger symbol- jedoch auch als Nachschlage- «Kräuter & Gewürze»: Kombination aus Information und Rezepten. eine Bedeutung haben, wenn sie
politisch, sondern anhand kon- werk zur Bestimmung zum Bei- jeweils in der Moderne weiter-
kreter Fragenstellungen unse- spiel von Kräutern im heimi- erleben. Das Wiederendecken Wie steht es um den Nachwuchs gelebt und gepflegt werden. Wir
rer Gesellschaft und auch mei- schen Garten genutzt werden. und bewusste Erleben von Ge- der Samaritervereinigung Bern Samariter gehen in jeder Hin-
nes ganz persönlichen Lebens- rüchen und Geschmäckern ist und warum lohnt es sich, hier sicht mit der Zeit. Schon der
alltags nachhaltig zu leben und Wie beliebt sind die Bücher des ein besonderes Erlebnis, wenn mitzumachen? medizinische und technische
zu konsumieren. Nachhaltig- Samaritervereinigung Bern, re- man sich die Zeit nimmt und Zuverlässigkeit, ehrenamtlicher Fortschritt im Rettungswesen
keit macht immer Sinn, denn spektive, was schätzen die Le- sich darauf einlässt. Einige Einsatz für Mitmenschen und lässt keinen Stillstand zu. Wenn
es geht ja darum vorhandene ser am meisten? Leserinnen und Leser haben gemeinnütziges Engagement ich teilweise die Aussenwirkung
Ressourcen möglichst zielge- Uns erreichen sehr positive uns auch von Erlebnissen be- sind Grundwerte der Schwei- der Samaritervereine betrachte,
richtet einzusetzen und dabei und wertschätzende Rückmel- richtet, bei denen sie im Gar- zer Samariter. Eine lange Tra- muss man jedoch eingestehen,
auch ihre Wiedergewinnung dungen. Besonders die Kombi- ten plötzlich Kräuter entdeck- dition, deren Erhalt für die Ge- dass teilweise ein etwas moder-
und die ökologischen Konse- nation aus dem eher informa- ten, denen sie zuvor keine Be- sellschaft von hoher Bedeutung nerer «Anstrich» unserer fort-
quenzen zu berücksichtigen. tiven lexikarischen Teil und achtung geschenkt hatten. Für ist. Doch die Nachwuchsarbeit schrittlichen Arbeitsweise eher
Meine Überzeugung ist es, dass den Rezepten wird von vielen mich ist auch das ein Beitrag der Schweizer Samariter ist gerecht werden würde. Auch
wir Menschen gut beraten sind, Lesern sehr geschätzt. Sie er- zu einem nachhaltigen Le- auch eine grosse Herausforde- hier möchte ich junge Men-
wenn wir uns an unseren urei- halten so direkt die Möglich- bensstil. Mit offenen Augen rung. Wir versuchen mit unse- schen motivieren sich einzu-
gensten Platz in der Natur erin- keit, die Pflanzen und Früchte und einem geschärften Be- ren Angeboten auch junge Men- bringen. Unsere Publikationen,
nern und uns mit unserem Ver- nicht nur theoretisch kennen wusstsein für die Natur durch schen zu motivieren, die wert- wie zum Beispiel die Atlanten
halten als Teil des Ganzen se- zu lernen, sondern hautnah zu die Welt zu gehen. volle Ausbildung zum Samariter zeigen ja, dass auch traditio-
hen. Wie immer geht es aber zu machen und so eine wichtige nelle Inhalte in moderner Auf-
auch bei der Nachhaltigkeits- Aufgabe im Rettungswesen ein- bereitung sehr positiv angenom-
frage um ausgewogene Abwä- zunehmen. Viele, die vielleicht men werden.
gung einzelner Massnahmen von einem medizinischen Be-
im Hinblick auf deren Wirkung ruf träumen, diesen aber aus Interview: Corinne Remund
und Nebenwirkung. verschiedenen Gründen nicht
erlernen können, ist nicht be- Infos und Bestellung
Die Samaritervereinigung Bern wusst, dass wir Samariter häu-
empfiehlt die Schweizer Sa- fig die erste Stufe der Rettungs- Die Atlanten können auf der
mariter-Atlanten zu den The- kette sind. Im Notfall ist häufig Website der Berner Samari-
men «Kräuter & Gewürze» und der Samariter als Ersthelfer vor tervereinigung unter berner-
«Kern- und Steinobst». Was er- Ort und für die entscheidende samariter.ch oder direkt bei
wartet hier die Leser? Erstversorgung und die Einlei- Thomas Fuchs unter 079 302
Im vergangenen Jahr haben wir tung weiterer Rettungsmass- 10 09 bestellt werden. Käu-
die Serie unserer naturbezoge- nahmen verantwortlich. Nur fer und Empfänger der bei-
nen Atlanten gestartet und da- dank der Unterstützung von den ersten Ausgaben erhal-
raufhin sehr positive Resonanz Gönnerinnern und Gönnern ten automatisch ein Exemplar
erhalten. In den beiden Werken sowie einer breiten Unterstüt- des Pilzatlas im Herbst zuge-
und auch im nächsten Titel der zung aus der Bevölkerung, kön- sendet.
Serie, dem Pilzatlas der Schwei- «Kern- und Steinobst»: Früchte und Pflanzen hautnah erleben. nen wir die hohen Ausbildungs-
Neues Baudenkmal: Glarner Doppelbauernhaus
Das Grosshaus steht im historisch erhaltenen Dorfkern von scheint. Genug Freiraum bie-
Elm und erinnert mit seiner imposanten Grösse an eine Zeit, tet die grosse Wiese hinter dem
als der Handel über die Glarner Alpenpässe florierte. Im Dop- Haus.
pelhaus aus dem 16. Jahrhundert können ab dem 5. Juni bis
zu sechs Feriengäste Glarner Baukultur erleben. Das «Grosshaus» befindet sich
in Privateigentum und wird
Das Dorf Elm besteht aus wet- Erbaut wurde das Grosshaus in über die Stiftung Ferien im Bau-
tergegerbten Strick-Holzhäu- den Jahren 1585/86 durch den denkmal vermietet.
sern und ist eines der weni- Baumeister und Richter Burk-
gen Dörfer im Glarnerland, hard Elmer. Es zählt zu den pd
dass seine Ursprünglichkeit be- schönsten noch erhaltenen bür-
wahren konnte. Das Grosshaus gerlichen Bauernhäusern der
ist ein Zeitzeuge handwerkli- Region. 1956 wurde es unter INFORMATIONEN ZUM
chen Könnens und der wirt- Denkmalschutz gestellt und in FERIENHAUS
schaftlichen Blütezeit Elms, den Rang eines eidgenössisch
als sich der Handel über die anerkannten Baudenkmals er- Bild: zVg Personen: 4–6 Personen
Alpen entfaltete. Das Baudenk- hoben. Neu kann man im Doppelbauernhaus im Dorfkern von Elm Ferien machen. Zimmer: 1 Doppelzimmer,
mal spielte eine wichtige Rolle, 1 Doppelzimmer mit zu-
als Elm noch von Saumzügen Besonders auffallend am Gross- ter. Auch das Innere widerspie- Von der Ferienwohnung aus sätzlichem Schlafsofa
auf der alten Handelsroute pas- haus ist der Hauseingang mit gelt eine repräsentative, an bür- blickt man auf das sagenumwo-
siert wurde. Im Grosshaus wur- «Brüggli» (Überdachte Treppen gerlichen Vorbildern orientierte bene Martinsloch, das Felsen- Vermietung: Ganzjährig
den Waren getauscht, Pferde ge- des erhöhten Hauseingangs) Baugesinnung mit gotischen fester, durch das an wenigen Ta- Haustiere: nicht erlaubt
wechselt, Reisende und Säumer und die mit farbigen Fall- und Türpfosten, schmucken Renais- gen im März und September die
einquartiert und verpflegt. Schiebeläden versehenen Fens- sancetüren und Wandbänken. Sonne auf den Elmer Kirchturm