Page 1 - Zuger Rundschau - KW 25 - 2019
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DIENSTAG, 18. JUNI 2019 | KW 25 | 6. Jahrgang | Inserateannahme: 041 202 10 30 | Redaktion: 041 711 00 69 | info@zugerseewoche.ch | Zuger Kombi: 19'158
ZUGERBERG AUGUSTA AUTO ERLEBNIS-
CLASSIC RAURICA NEWS RUNDFAHRT
Frischer Wind an den Am grössten Römer- Auf Erfolgskurs sind Nebst höchstem Ge-
Global Running Day in fest der Schweiz Lexus und Mercedes- nuss erfährt man im
Zug – Anpassungen taucht die ganze Fami- Benz mit neuen Mo- Hotel Ludinmühle
haben sich bewährt. lie in die Antike ein. dellen sowie das auf einer Planwagen-
Team des Emil Frey Tour viel Interessan-
SEITE 5 SEITE 7 Racing mit einem tes über die Region
Platz an der Spitze. Freiamt.
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«Wir müssen
dynamisch
bleiben!»
Der Schweizer Heimatschutz SHS setzt sich dafür ein, dass Bild: SHS
Baudenkmäler der Schweiz verschiedener Epochen vor dem
Abbruch bewahrt werden und weiterleben. Die Non-Profit-Or- Die einstige Vielfalt der Kulturlandschaften in der Schweiz ist das Resultat einer
ganisation informiert die Bevölkerung mit ihren Publikationen jahrhundertelangen Auseinandersetzung mit der richtigen Bewirtschaftung
über die Schätze der Schweizer Baukultur und engagiert sich des Grund und Bodens. Hier das Valle Bavona.
auch auf politischer Ebene. Patrick Schoeck-Ritschard, Kunst-
historiker und Stv. Geschäftsführer des Heimatschutzes über
die vielfältige Tätigkeit des SHS, sowie Herausforderungen und
Siedlungsentwicklung in der Schweiz. Aktuell fordert der SHS
mit den Doppelinitiativen Biodiversität und Landschaft, grif-
fige Massnahmen zur Erhaltung unserer vielfältigen Natur.
Der Schweizer Heimatschutz Die Schweiz ist und war ein kul- internationaler. Aber sehnen wir der Stunde lautet: Wie schaffen
besteht seit über 100 Jahren. tureller Schmelztiegel im Her- uns nach Reisen nicht wieder wir es, näher zusammenzurü-
Wie sensibilisiert ist die Bevöl- zen von Europa. Kaum irgendwo zurück nach unserer vertrau- cken und zugleich die Qualitä-
kerung dafür? in Europa finden sich auf so klei- ten Umgebung? Das Zuhause ten unserer Dörfer und Städte zu
Patrick Schoeck-Ritschard: Der ner Fläche so viele unterschied- ankommen wird künftig wich- erhalten, oder gar zu verbessern.
Schweizer Heimatschutz ist tat- liche Bauernhäuser und Land- tiger werden. Wir wollen dafür
sächlich eine sehr traditions- schaften. Diese Vielfalt und die sorgen, dass unser Lebensum- Was sind die wichtigsten Leis-
reiche Organisation. Sie wurde dahinterstehende Handwerks- feld – bei allem Wandel – diese tungen des Heimatschutzes?
1905 gegründet, um zu erklä- kunst sind heute akut bedroht: nötige Vertrautheit und Gebor- Ohne unseren zivilgesellschaft-
ren, dass man die Zerstörung Überall werden Häuser abge- genheit bietet. lich organisierten Verein gäbe es
der Baudenkmäler und der Um- brochen, und an ihrer Stelle vermutlich bis heute keinen grif-
welt durch die Industrialisierung entsteht leider zu oft moderne Wie gestaltet sich in der figen Natur- und Heimatschutz
nicht einfach so hinnehmen will. Überbauungen – globalisierte Schweiz die Siedlungsentwick- in der Schweiz. Nicht zu verges-
Wenn wir die starke bauliche Standardware. lung in Bezug auf schützens- sen: Erst in den 1960er Jahren
Entwicklung heute anschauen, werte Baukulturen? wurden überhaupt erst Gesetze
merkt man: Die Themen von da- Welchen Stellenwert haben Die Schweizer Stimmberechtig- zum Schutz unserer Landschaf-
mals sind – unter anderen Vor- Baudenkmäler in der Schweiz ten haben mehrfach an der Urne ten und Ortsbilder geschaffen.
zeichen – auch nach einem Jahr- im Zeitalter der Digitalisie- erklärt, dass wir keine weitere Und ohne unser Engagement im
hundert immer noch aktuell. rung? Zersiedelung mehr wollen. Das Bündnis mit anderen Umwelt-
Die Globalisierung und die Di- ist wichtig und richtig. Dies er- organisationen könnten unsere
Verfügt die Schweiz über viele gitalisierung bringen Menschen höht im Gegenzug natürlich den wertvollen Landschaften heute
Baudenkmäler und gibt es da und Waren aus der ganzen Welt Druck auf unsere Baudenkmä- noch gesetzlich legitimiert,
noch viel zu schützen, was ab- zusammen. Unsere Kultur und ler und Ortsbilder – das Lebens- schonungslos bebaut werden.
gerissen werden könnte? unser Handeln werden damit umfeld von uns allen. Die Frage
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