Page 1 - Luzerner Stadtwoche - KW 26 - 2022
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Dienstag, 28. Juni 2022 | KW 26 | 9. Jahrgang | Inserateannahme: 041 202 10 30 | Redaktion: 041 202 10 31 | info@luzernerstadtwoche.ch | www.luzernerstadtwoche.ch
WEITER- KREATIV- LANDJÄGER- JUBILÄUM
BILDUNG WIRTSCHAFT TEXTILIEN
Der Wissenstransfer Die Stadt Luzern Der Inhaber von Land Home Instead Schweiz
wird zur neuen Her schreibt die Projekt jäger.ch Mario Lang ist seit 15 Jahren im
ausforderung und förderung 2022 aus – möchte mit seinem Dienst betagter Men
Bildungsfachleute Anmeldungen sind bis Label für Swissness schen und gefragter
müssen in jeder Hin 9. September möglich. in der Mode sensibili denn je.
sicht fit ein. sieren.
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«Die Schweiz ist Achtung Bargeld
Firma Klein kauft
keine Musterschülerin Pelzmäntel und Jacken,
seit 1974
Antike Möbel, Tafel- und
in Sachen Vogelschutz» Formsilber, Porzellan- und
Bronzefiguren, Schreib-
und Nähmaschinen,
Taschen- und Armband-
Rund 40 Prozent der gut 200 in der Schweiz brütenden Vogel- uhren, Goldschmuck und
arten gelten als gefährdet, dreimal mehr als im europaweiten Edelsteine, Münzen und
Vergleich. Livio Rey, Mediensprecher der Vogelwarte Sempach,
gibt Einblick über den Zustand der Vogelwelt in der Schweiz, Barren, Zahn- und Altgold.
über besonders gefährdete Arten, über Schutz- und Förder- Kostenlose Wertermittlung vor Ort.
massnahmen und erklärt, welchen Beitrag jeder persönlich Garantiert seriös und diskret.
leisten kann, um unseren heimischen Vögeln eine gute Lebens- Info: 076 718 14 08
grundlage zu bieten.
Bild: Lukas Linder
Wie viele Vogelarten hat es in gelarten der Wälder dagegen Im Besuchszentrum der Vogelwarte erleben die Gäste die Welt aus der Vogel
der Schweiz? konnten in den letzten Jahren perspektive: Sie schlüpfen aus dem Ei, begeben sich auf Nahrungssuche und Weitere spannende Artikel
Livio Rey: Etwa 200 Vogelar- Bestandszunahmen verzeichnet erleben die Welt aus den Augen eines Zugvogels. finden Sie online.
ten brüten regelmässig in der werden. Einerseits hat generell
Schweiz, weitere 100 Arten be- die Waldfläche zugenommen, Wald nur 15 Prozent der Brut- Die Klimaerwärmung hinter-
suchen uns alljährlich als Zug- andererseits sind unsere Wälder vögel (9 von 59 Arten) auf der lässt ihre Spuren in der Vogel-
vögel oder Wintergäste, brüten inzwischen weniger stark auf- Roten Liste. Noch immer gelten welt. Während einzelne wär-
aber nicht oder nur ausnahms- geräumt und weisen mehr Tot- rund 40 Prozent der rund 200 in meliebende, mediterrane Arten
weise in der Schweiz. Schliess- und Altholz auf. der Schweiz brütenden Vogelar- einwandern, sind insbesondere
lich gibt es rund 130 Vogelarten, ten als gefährdet, dreimal mehr alpine Vögel wie das Alpen-
die sich als Irrgäste nur einige Wie steht es um die heimischen als im europaweiten Vergleich. schneehuhn dazu gezwungen,
wenige Male in die Schweiz ver- Vögel in der Schweiz? Damit rangiert die Schweiz auf in immer höhere Lagen auszu-
flogen haben. Der Zustand der Vogelwelt wi- einem der letzten Plätze in ganz weichen. Die Anzahl geeigne-
derspiegelt den Umgang des Europa. In den letzten 20 Jah- ter Reviere ist dort aber kleiner,
Wie hat sich die Vielfalt dieser Menschen mit der Natur. Die- ren hat sich die Situation ins- was schlussendlich in einer Be-
Vogelarten im Laufe der letzten ser Umgang unterscheidet sich gesamt sogar leicht verschlech- standsabnahme resultiert. Man-
Jahre verändert? von Lebensraum zu Lebens- tert, weil immer mehr Arten als che alpinen Arten wie Schnee-
Die Entwicklung der Vogelbe- raum. Besonders prekär ist die «potenziell gefährdet» einge- sperling und Ringdrossel sind
stände verläuft in den verschie- Situation nach wie vor in den stuft werden mussten. Der An- zudem darauf angewiesen, dass
denen Lebensräumen unter- Feuchtbiotopen, wo 64 Pro- teil der Vogelarten in dieser als die Jungenaufzucht in die Zeit
schiedlich und hängt unter zent der Vogelarten auf der Ro- «Vorwarnliste» geltenden Kate- der Schneeschmelze fällt, weil
anderem davon ab, wie der Le- ten Liste stehen (36 von 56 Ar- gorie stieg auf 20 Prozent. Die dann besonders viel Nahrung für
bensraum genutzt wird. Auf- ten), und im Kulturland. Hier ist Schweiz ist also bei weitem die Nestlinge verfügbar ist. Mit
grund der vielerorts anhaltend mit 48 Prozent fast die Hälfte keine Musterschülerin in Sa- fortschreitendem Klimawandel
intensiven Landwirtschaft sind der Vogelarten bedroht (20 chen Vogelschutz. findet die Schneeschmelze im-
seit den 1990er Jahren die Be- von 42 Arten), darunter auch mer früher statt, die Vögel kön-
stände zahlreicher Arten des viele einstige «Allerweltsar- Welchen Einfluss hat der Kli- nen aber ihre Brut nicht belie-
Landwirtschaftsgebiets weiter ten» wie Feldlerche und Wach- mawandel auf unsere Brutvö- big weit nach vorne schieben.
zurückgegangen. Bei vielen Vo- tel. Im Gegensatz dazu sind im gel? Fortsetzung Seite 3