Page 4 - Luzerner Landwoche - KW 17 - 2022
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SEITE 4 FILMGESETZ DIENSTAG, 26. APRIL 2022
Vier Gründe gegen das neue Filmgesetz
Am 15. Mai 2022 stimmen wir den wir Konsumentinnen und elle Nachfrage an gestreamten
über das neue Filmgesetz ab. Konsumenten die neue Film- Filmen aus der Schweiz und
Dieses geht völlig an uns Kon steuer via höhere Abo-Gebühren Europa liegt bei knapp 12 %.
sumentinnen und Konsumen bezahlen. Das ist unfair! Mit dem neuen Filmgesetz soll
ten vorbei. Nicht nur müssen eine 30 %-Quote an europäi-
wir höhere Abogebühren für Spitzensteuerplatz schen Filmen zementiert wer-
Netflix, Disney+ etc. bezah Mit der 4 %-Filmsteuer wird die den. Die EU-Quote privilegiert
len. Wir werden auch noch Schweiz Spitzensteuerland. nur den europäischen Film
mit einer 30 %Filmquote für In Europa kennen nur gerade und die Angebotsvielfalt wird
europäische Werke in unseren Frankreich, Spanien und Ita- arg eingeschränkt. Wird die
Filmkatalogen bevormundet. lien höhere Filmsteuersätze. Zwangsquote mangels guter
Diese Quote wurde unnötiger Die Mehrzahl der europäischen Angebote nicht erreicht, müs-
weise von der Europäischen Länder (Österreich, England, sen die Streaming-Dienste ihr
Union übernommen. Schweden, Norwegen, Finnland, Angebot aus anderen Regionen
Island, Dänemark, Estland, Lett- verkleinern. Beliebte Filman-
Ungerechte Filmsteuer land, Litauen, Irland, Nieder- Bild: pixabay gebote aus aller Welt mit auf-
zulasten von uns Konsument lande, Luxemburg, Tschechien, Das neue Filmgesetz schränkt die Konsumfreiheit ein: Neu müssen Strea- strebender Filmkultur (Afrika,
innen und Konsumenten Slowakei, Slowenien, Ungarn, minganbieter mindestens 30 % europäische Filme zeigen. Dies ohne Anspruch Asien, Amerika etc.) ziehen
Streaminganbieter in der Bulgarien, Zypern, Malta) ken- an Qualität oder Nachfrage. den Kürzeren. Die Menschen
Schweiz und im Ausland wer- nen heute weder eine Investi- wollen Filme und Serien aus al-
den gezwungen, «mindestens» tions- noch eine Abgabepflicht topf ein. Das sind unsere Steuer- EUFilmquote – ler Welt sehen und entschei-
4 % ihrer in der Schweiz erziel- zulasten der Streaminganbieter gelder! Dazu kommen rund 50 pure Bevormundung den selbst, welche Filme bzw.
ten Bruttoeinnahmen pro Jahr bzw. von uns Konsumentinnen Mio. Franken seitens der SRG; Die EU-Filmquote von 30 % für Serien sie konsumieren wollen.
den Schweizer Filmschaffenden und Konsumenten. Das belegen das sind unsere Serafe-Gebüh- europäische Filme ist pure Be- Für Schweizer Filmfreunde gibt
abzuliefern. Die Streamingan- auch die Recherchen von SRF- ren. Weitere Gelder stammen vormundung von uns Konsu- es bereits ein gebührenfinan-
bieter müssen neu mit Schwei- Arena. von privaten Stiftungen und von mierenden. Besonders absurd: ziertes Angebot: PlaySuisse.
zer Filmschaffenden zusammen- Privatpersonen. 2019 schauten Es gelten keinerlei Anforderun- Dieser Streamingdienst der
arbeiten und Schweizer Filme Schweizer Filmschaffen wird im Schnitt 2600 Personen einen gen an Qualität und Nachfrage SRG zeigt ausschliesslich gute
ankaufen. Sie haben – anders als bereits hoch subventioniert Schweizer Film im Kino. Es geht dieser Filme. Es reicht das Kri- Schweizer Filme und Serien.
heute – keine freie Wahl mehr. Das Schweizer Filmschaffen wird nicht an, dass wir Konsumie- terium der europäischen Her- Diese Filme kann man rund um
Dieser Zwang ist ungerecht. Es bereits heute mit weit über 120 renden nun ein drittes Mal zur kunft. Die Filmlobby und das die Uhr sehen. Es braucht des-
entstehen so nämlich neue Kos- Mio. Franken pro Jahr subven- Kasse gebeten werden. Jeder Ki- Bundesamt für Kultur BAK be- halb keine unnötige EU-Film-
ten in Höhe von 20 bis 30 Mil- tioniert. Allein Bund, Kantone noeintritt für einen Schweizer stimmen neu mit, was wir über quote von 30 %!
lionen Franken pro Jahr. Es liegt und Gemeinde zahlen 84 Mio. Film wird bereits mit 100 Fran- unsere privaten Abos vorge-
auf der Hand: Am Schluss wer- Franken in den hiesigen Film- ken subventioniert. setzt bekommen. Die aktu- www.filmgesetznein.ch
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