Page 7 - Surseer Zeitung - KW 08 - 2021
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DIENSTAG, 23. FEBRUAR 2021 SEITE 7
«Statt Fluchtort Schweiz –
mehr Hilfe und Menschlichkeit direkt vor Ort»
Alt Nationalrat Luzi Stamm ist bei uns ein Mensch durch- Sie setzen in der Initiative auf
überzeugt, man muss dort hel- schnittlich 20 mal mehr CO2 Hilfe vor Ort. Wieso ist dies der
fen, wo jeder eingesetzte Fran- produziert als in Afrika. richtige Ansatz?
ken unendlich viel mehr Hilfe Humanität: Die Präsidentin des Man muss dort helfen, wo je-
und Menschlichkeit bringt als UNO-Kinderhilfswerk UNESCO der eingesetzte Franken am
bei uns. Deshalb hat er die hat mir zu meinem Erstaunen meisten Hilfe und Menschlich-
Eidgenössische Volksinitiative im Bundeshaus gesagt, es sei keit bringt. Es geht doch nicht,
«Hilfe vor Ort im Asylbereich» eine Zumutung, dass Europa dass wie beispielsweise im zür-
lanciert und sammelt jetzt mehr als 20'000 syrische Ärzte cherischen Hagenbuch für
Unterschriften dafür. Hier er- aufgenommen habe, während eine einzige eritreische Fami-
klärt er, wieso ein Kurswech- an den Grenzen Syriens (zum lie mehr als eine halbe Million
sel im Asylbereich bitter nö- Beispiel Jordanien und Liba- Franken im Jahr ausgegeben
tig ist und wieso es ökologisch non) in den Hilfszentren medi- wird. Es geht doch nicht, dass
und humanitär sinnvoller ist, zinisches Personal gefehlt habe! für die Familie des Jugendli-
das Geld für die Asylpolitik Man müsste dringend in inter- chen, der seine 64-jährige Leh-
vor Ort zu investieren. nationaler Zusammenarbeit rerin zusammenschlug und ihr
Hilfszentren aufbauen, wo echte auf brutalste Weise den Kiefer
Sie haben zusammen mit einem Flüchtlinge aufgefangen und brach, im aargauischen Möri-
10-köpfigen Initiativkomitee die menschenwürdig untergebracht ken/Wildegg Jahr für Jahr für
Eidgenössische Volksinitiative werden können. Wenn diese «Sondersetting» etc. mehr als
«Hilfe vor Ort» lanciert. Wie Volksinitiative von der Bevölke- 300'000 Franken ausgegeben
läuft die Unterschriftensamm- rung an der Urne gutgeheissen werden.
lung? wird, geht die Schweiz mit gu-
Luzi Stamm: Leider harzig, weil tem Beispiel voran. Unser Land Wer steckt hinter dem Initiativ-
wegen Corona keine Veranstal- Bild: zVg hat aufgrund seiner humani- komitee?
tungen stattfinden und man Alt Nationalrat Luzi Stamm: «Wir benötigen dringend eine neue Asylstrategie.» tären Tradition weltweit einen Die Initiative stammt aus mei-
auf der Strasse kaum sammeln hervorragenden Ruf. Wenn es ner Hand, moralisch unterstützt
kann. rat? Weshalb führt die Schweiz verursacht bis zum AHV-Al- uns gelingen würde, zusätzlich durch meinen Musiker- Freund
solche Aktionen durch – nota- ter Sozialhilfekosten von rund den Anstoss für «internationale aus den alten Rock’n’Roll Zei-
Wieso sollen die Stimmberech- bene von einer einzigen Bun- einer Million Franken.» Schutzzonen für Flüchtlinge» ten – Marc Baur. Er lebt schon
tigten diese Initiative unterstüt- desrätin im Alleingang angeord- zu geben, wäre dies eine hervor- lange in Kenia und kennt die
zen? net. Das ist meines Erachtens Es ist meines Erachtens unhalt- ragende Sache. Verhältnisse vor Ort hervorra-
Hand aufs Herz: Wer würde nicht nur absoluter Verhältnis- bar, wenn jeder Migrant, der in gend. Mit meinem besten politi-
sein Geld für schweizerische Blödsinn, sondern auch eine Chiasso die Grenze überschrei- Was will die Initiative konkret schen Freund im Rücken – Na-
Wohnungseigentümer, Juris- schreiende Ungerechtigkeit tet und das «Zauberwort Asyl» respektive was wird in der Bun- tionalrat Lukas Reimann (SVP/
ten, Übersetzer, Ärzte, Psych- gegenüber den Millionen Men- ausspricht, faktisch lebens- desverfassung betreffend Asyl- SG) – habe ich den Text über
iater, Sozialarbeiter, Privatleh- schen, die weltweit verhungern lang in der Schweiz bleiben bereich geändert? Monate hinweg mit Experten in
rer, «Job-Coaches», «Sonder- oder schwer krank sind und mit kann. Die Kosten dieser Poli- Es wird als Grundsatz statuiert, Bern bereinigt. Danach suchte
settings» etc. ausgeben, wenn ein paar Franken geheilt wer- tik sind grotesk, über 10 Milliar- dass nicht mehr jeder Migrant ich Vertreter von Hilfsorganisa-
er 1'000 mal effizienter direkt den könnten. den Franken pro Jahr! Und dies einfach die Schweiz als Flucht- tionen. Erfreulicherweise mach-
im Krisengebiet helfen könnte. für wenige «Privilegierte», denn ort wählen kann. Vielmehr ten bei der Vereinsgründung die
Wer die Millionen von Flücht- Mit der Initiative streben Sie im Vergleich zu den mehr als muss die Schweiz in Zusam- in die Schweiz geflüchteten Sa-
lingen oder sogar Hungernden einen Kurswechsel im Asylbe- 70 Millionen Flüchtlingen welt- menarbeit mit anderen Län- dun Dara (Syrien), Berhaene
(zum Beispiel in Äthiopien) reich an. Wieso ist dies notwen- weit ist die Zahl der bei uns Auf- dern Schutzgebiete schaffen, in Yohannes (Eritrea) und Adjei
weltweit betrachtet, muss sich dig? genommenen verschwindend denen echte Flüchtlinge mög- Adu (Ghana) mit. Zudem gehö-
fragen: Wo würde ich Geld spen- Nach Corona werden die Zah- klein. lichst nahe am Krisengebiet ren zum Komitee die drei Natio-
den, wenn ich 100, 1'000 oder len wieder steigen. Ein Luzer- in einem zugeteilten Land ge- nalrätinnen Andrea Geissbüh-
10'000 Franken zur Verfügung ner CVP-Regierungsrat hat Sie sagen, Ihre neue Asylstrate- schützt werden können. Mit gu- ler (SVP/BE), Therese Schläp-
hätte. unter dem Titel «Wir brauchen gie sei ökologisch und appellie- tem Willen wäre dies praktisch fer (SVP/ZH) und Barbara Kel-
eine neue Asylstrategie – jetzt» ren an die humanitäre Schweiz. überall möglich. Ein konkretes ler-Inhelder (SVP/SG), die mit
Oder wenn Sie sogar 5 Millionen geschrieben: «Was auf uns zu- Erklären Sie das kurz. Beispiel ist die Offerte des ägyp- dem Thema am Besten vertraut
Franken hätten: Würden Sie kommt, wird die Flüchtlings- Ökologie: Der Pro-Kopf-Ver- tischen Geschäftsmannes Sa- sind. Schliesslich konnte ich
wirklich zwei Flugzeuge mie- welle von 2015 massiv übertref- brauch von Strom, Ben- wiris, welcher der Schweiz an- mit Jean-Pierre Leutwyler so-
ten und 170 Migranten in die fen. Wenn wir uns nicht jetzt da- zin etc. – und somit auch die geboten hat, in Ägypten Flücht- gar einen Gerichtspräsidenten
Schweiz fliegen, die dann Jahre rauf vorbereiten, werden wir da- CO2-Emissionen – sind in den lings-Dörfer zu bauen (Sawiris aus dem Kanton Aargau dafür
und Jahrzehnte den Steuerzah- von gnadenlos überrollt. Jeder Herkunftsländern selbstver- erhielt auf sein «Milliarden-An- gewinnen.
ler mehr kosten werden als der 25-Jährige, der den Eintritt in ständlich viel tiefer als in der gebot» nicht einmal eine Ant-
gesamte National- und Stände- den Arbeitsmarkt nicht schafft, Schweiz. Experten sagen, dass wort vom Bundesrat). Interview: CR
Flexibel mobil im Individual- und im öffentlichen Verkehr
Hertz bietet ab sofort in Zusammenarbeit mit der SBB so viel «Mit unserem Kombi-Abo kom-
Mobilität, wie es gerade braucht – ob mit einem Auto oder im men Wohngemeinschaften, Fa-
öffentlichen Verkehr. Beim neuen Kombi-Abo «MiniLease Plus» milien und Konkubinate wort-
kann für vier Monate ein Auto nach Wahl gefahren und gleich- wörtlich zum Zug. Personen,
zeitig oder einige Monate im Anschluss mit einem 2.-Klasse- die alleine leben, profitieren ge-
Generalabonnement das öffentliche Verkehrsnetz der Schweiz nauso, denn wer nur für sich
genutzt werden. In der attraktiven Monatsrate ab 999 Franken abonniert, kann das Auto und
ist beides inkludiert. das GA zum Beispiel nachein-
ander nutzen», erklärt Roberto
Wer sich für das Kombi-Abo tel benutzt werden. Und drit- Delvecchio, Direktor Marketing
«Hertz MiniLease Plus» ent- tens bei der Reihenfolge: Ob & Sales bei Hertz Schweiz, und
scheidet, hat in dreifacher Hin- lieber zuerst nur das Auto und Bild: pixabay ergänzt: «Mit dem Kombi-Abo
sicht die freie Wahl. Erstens danach das «GA» oder beides Neu parallele Nutzung von Auto und GA möglich. bieten wir zweifellos eine neue
beim Automodell: Hertz bietet gleichzeitig genutzt wird, ent- Dimension an flexibler Mobi-
zahlreiche verschiedene Mo- scheidet die abonnierende Per- im gleichen Haushalt wohnen wohner (und natürlich auch lität für alle an, die situations-
delle von diversen Marken im son ganz nach Bedarf. und über einen gültigen Führer- der Abonnent selbst) dürfen das gerecht bestimmen wollen, mit
Abo an. Zweitens bei der Art des schein verfügen, das Autofah- Auto nach Belieben nutzen. Der welchem Verkehrsmittel sie
Transportmittels: Neben dem Die parallele Nutzung von ren. So kann beispielsweise ein All-inclusive-Preis bleibt stets sich fortbewegen.»
abonnierten Auto können alle Auto und GA lässt sich sogar Abonnent, der in einer Wohn- derselbe: Schon ab 999 Franken pd
für das Generalabonnement gül- auf mehrere Personen auftei- gemeinschaft lebt, das «GA» auf pro Monat gibt es ein Auto und
tigen öffentlichen Verkehrsmit- len. Prinzipiell dürfen alle, die sich einlösen und seine Mitbe- ein GA für jeweils vier Monate. www.hertzminilease.ch/plus