Page 9 - Luzerner Seewoche - KW 39 - 2015
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UMWELT Freitag, 25. September 2015 Seite 9 reNAtour: Führungen zu Anlagen erneuerbarer Energien Die akuten Umwelt- und Energieprobleme sind kei- neswegs gelöst. Noch immer leiden wir unter zu starker Luftschadstoffbelastung, zu hohen Lärmimmissionen und insbesondere zu grossem Ressourcen- und Energiever- brauch und gefährden damit unsere Umwelt, unsere Le- bensgrundlage und unsere Gesundheit. Die traditionelle Energiepoli- tik mit der Verbrennung fossi- ler Quellen zur Sicherstellung von Mobilität und Heizung ist – angesichts der Folgeerscheinun- gen – gescheitert, ebenso wie die Stromversorgung mit nukle- aren Anlagen. Bilder: zVg Ein kontinuierlicher, politisch Mit reNAtour besuchen Sie auf dem Energiepfad Gebäude mit Pelletsanlagen, Sonnenkollektoren oder auch Wasser-Kraftwerke. (Symbolbilder) gestützter Umstieg auf eine emissions-, atom- und CO2-freie und attraktiven Effizienz-Mass- Ziel dende Anstösse zu einer um- kursion mit Besichtigung Energieversorgung ist dringend nahmen im Energieeinsatz. Ziel ist es, die breite Bevölke- weltfreundlichen und nachhal- von Pelletsanlagen (teils geboten. Dies kann nur mit ei- Nichtsdestotrotz gibt es einer- rung über die Gewinnung von tigen Energiegewinnung geben. kombiniert mit Solarkollek- ner grundlegenden Energie- seits bereits heute Technolo- erneuerbaren Energien zu infor- toren) in einem Einfamili- wende bzw. mit einem Umbau gien für eine umweltschonende mieren und zu motivieren, die Projekt enhaus und einer Mehrfa- der Energieversorgung realisiert und effizientere Energiegewin- bereits bestehenden Technolo- Das Programm Energiepfad von milienhaus-Siedlung, einer werden. nung, bzw. -anwendung, und an- gien für die optimale Energie- reNatour setzt hier ein. Es gibt mobilen Pelletsanlage sowie dererseits gibt es viele Möglich- erzeugung auch zu nutzen. Re- Interessenten die Möglichkeit, eines Pelletswerks. Problemstellung keiten, mit effizienteren Gerä- ferenzobjekte zeigen, dass sie bereits existierende Anlagen • Kleinwasser-Kraftwerke – Zwar sind die erneuerbaren ten und Anlagen Energie zu spa- funktionieren und zukunftsfä- zur Gewinnung erneuerbarer Energie im Fluss – Halbta- Energien in aller Munde, doch ren. Leider werden diese heute hig sind. Dabei können wert- Energien und realisierte Effizi- gesexkursion mit Besichti- herrscht in der Bevölkerung, immer noch zu wenig konse- volle Kontakte zwischen Privat- enzmassnahmen in Unterneh- gungen von einem Trink- bei Unternehmen und bei po- quent genutzt, obwohl auch öf- personen, Unternehmen, Be- men im Kanton Luzern kennen wasser-Kraftwerk und Fluss- litischen Akteuren noch eine fentlich finanzielle Investitions- treibern, Eignern und Planern zu lernen, zu besichtigen und kraftwerken. grosse Unsicherheit. Mangels beiträge bereitstehen. Um die hergestellt werden. Schliesslich mit kompetenten Fachleuten in Kenntnissen und aufgrund weit- Hemmnisse zu überwinden und werden durch das gegenseitige Kontakt zu kommen. Das Ex- verbreiteter Vorurteile besteht die Schwellenängste abbauen zu Vertrauen Vorurteile abgebaut kursions-Programm ist weiter (Quelle: reNAtour Luzern) eine grosse Zurückhaltung ge- können, braucht es Informatio- und Hemmschwellen überwun- im Aufbau begriffen: www.renatour.ch genüber den Möglichkeiten der nen, Beratung und Motivation den. Dieses Projekt soll auf der • Holz pellets – die sinnvolle nico. erneuerbaren Energiequellen zu entsprechendem Handeln. persönlichen Ebene entschei- Alternative – Halbtagesex- Mehr erneuerbare Energie aus Schweizer Steckdosen bienenschutz.ch Der Strom, den die Schwei- mix) überein. Für den Konsu- wirkend, basierend auf den ferte Kernenergie stammt zu zerinnen und Schweizer aus menten ist es aber wichtig, über Daten des vorangegangenen Ka- 91% aus der Schweiz. ihren Steckdosen beziehen, den Mix seines Lieferanten in- lenderjahres. Seit 2006 müs- • 13% (2011: 12%) des gelie- stammt zu 51% aus Wasser- formiert zu sein. Nur so kann er sen diese Zahlen allen Kundin- ferten Stroms stammte aus kraft, zu 30% aus Kernener- sich bewusst für ein bestimm- nen und Kunden mit den Strom- nicht überprüfbaren Ener- gie, zu 4% aus neuen erneu- tes Stromprodukt entscheiden. rechnungen bekannt gegeben gieträgern. erbaren Energiequellen und und seit 2013 auch auf der zen- • Der Anteil neuer erneuer- zu rund 2% aus Abfällen und Seit 2005 sind die schweizeri- tralen Internet-Plattform www. barer Energieträger (Sonne, fossilen Energieträgern. Für schen Stromversorgungsunter- stromkennzeichnung.ch veröf- Wind, Biomasse und Klein- 13% des gelieferten Stroms nehmen deshalb gesetzlich ver- fentlicht werden. wasserkraft) nimmt stetig sind Herkunft und Zusam- pflichtet, Herkunft und Zusam- zu, von 2.2% (2011) auf 3.8% mensetzung nicht überprüf- mensetzung des gelieferten Der alle zwei Jahre veröffent- im Jahr 2013. Knapp zwei bar. Dies zeigt der vom Bun- Stroms offen zu legen. Die De- lichte Bericht und nun aktuelle Drittel davon sind durch die desamt für Energie veröffent- klaration erfolgt jeweils rück- Bericht gibt Aufschluss über die kostendeckende Einspeise- liche Bericht zur Stromkenn- Stromlieferung 2013. Im Ver- vergütung (KEV) gefördert. zeichnung im Jahr 2013. gleich zum Jahr 2011 sind deut- • In geringen Mengen stammte liche Änderungen ersichtlich: der 2013 gelieferte Strom In der Schweiz wird Strom zu aus Abfällen (1.2%) und fos- rund 58% aus Wasserkraft, zu • 51% des im Jahr 2013 ge- silen Energieträgern (0.8%). 36% aus Kernkraft und zu 6% lieferten Stroms wurde in aus fossilen und neuen erneu- Wasserkraftwerken produ- • Noch deutlicher zeigt sich die erbaren Energien produziert (= ziert (2011: 41%). Der An- Entwicklung im langjährigen Schweizer Produktionsmix). Die stieg dürfte auf die erhöhte Vergleich. Während 2005 nur jährliche Produktionsmenge Nachfrage nach erneuerba- 34% des gelieferten Stroms aus stimmt dabei ziemlich genau ren Energien als Folge des erneuerbaren Quellen stamm- mit dem Stromkonsum über- Reaktorunglücks von Fu- ten, sind es 2013 bereits knapp ein. An die Schweizer Steckdo- kushima zurückzuführen 55%. Entsprechend stark rück- sen wird aber nicht nur Strom sein. läufig ist der Anteil aus nicht er- aus Schweizer Produktion gelie- neuerbaren Energien, von 43% fert: Es herrscht ein reger Han- Die Wasserkraft wurde zu 84% (2005) auf 31% (2013). Ebenfalls del mit dem Ausland, bei dem (2011: 79%) in der Schweiz pro- stark reduziert hat sich der An- WAS WIRKLICH ZÄHLT, MERKT MAN Strom exportiert und importiert duziert. 30% (2011: 41%) des ge- teil nicht überprüfbarer Ener- ERST, WENN ES NICHT MEHR DA IST. wird. Aus diesem Grund stimmt lieferten Stroms wurde in Kern- gieträger von 21% 2005 auf ak- Insektizide, die die Landwirtschaft im grossen Stil einsetzt, wie auch der Produktionsmix nicht mit Bild: zVg kraftwerken produziert. Dies ist tuell 13%. Krankheiten, Parasiten und artenarme Landschaften verursachen ein flä- chendeckendes Bienensterben. der durchschnittlichen Zu- Im Vergleich zur Stromlieferung etwas tiefer als der Anteil der UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT EINER SMS SPENDE: Bsp. CHF 20.–: «GP BIENEN 20» an 488 senden sammensetzung des geliefer- 2011 sind im Jahr 2013 deutliche Kernenergie am Schweizer Pro- CHF 1.– bis CHF 99.– möglich – Ihre Telefonnummer wird nicht weiter verwendet. ten Stroms (= Schweizer Liefer- Änderungen ersichtlich. duktionsmix (36%). Die gelie- nico.
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